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Technologie und das Leben der Milchbauern

2017

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Milchbauern wissen, wie sich die physischen Anforderungen des Farmbetriebs über die Jahre auf die Gesundheit auswirken können. Die ständige Arbeit in gebeugter Haltung, das Greifen, Schleppen, Hochheben – mit der Zeit kann sich die Wiederholung dieser Tätigkeiten in den Gelenken der Milchviehhalter bemerkbar machen.

Bei einer aktuellen Studie des Journal of Agromedicine gaben 84 % der interviewten schwedischen und deutschen Milchbauern an, in wenigstens einem Teil ihres Köprers unter muskoskeletalen Symptomen (MSS) zu leiden. Am häufigsten traten die Symptome im unteren Rücken, in den Schultern und im Nacken auf. (Journal of Agromedicine, Band 21, Ausgabe 1 2016).

In den 1960er Jahren vereinfachten die neue automatischen Abnahmevorrichtungen den Landwirten das Leben. Trotz dieser erheblichen Fortschritte ist die Milchviehhaltung noch immer ein physisch sehr anstrengender Beruf.

Hier kommen die neuen Robotermelksysteme ins Spiel.

Robotermelksysteme bauen auf den Melkmaschinen der 60er Jahre auf und erreichen ungeahnte Höhen! Das bisherige anstrengende Hineingreifen mit nach hinten von der Kuh weggestrecktem Hals und Nacken wird dadurch überflüssig. Auch entfällt das Herunterbeugen, um die Melkeinheiten in jedem Anbindestall anzubringen. Der Melkprozess geschieht jetzt freiwillig, die Kühe kommen und melken sich selbst. Landwirte mit Robotermelksystemen geben an, durch deren Einsatz tatsächlich eine Steigerung der Milchproduktion zu erleben.

Das Angesicht dieser jahrhundertealten Branche ist dadurch im Wandel.

Die Roboter erkennen, wann sich eine Kuh im Stall befindet, und reinigen daraufhin die Euter, bringen die Becher an den Zitzen an, extrahieren die Milch und speichern dabei sogar Informationen über Gesundheit und Milchproduktion der jeweiligen Kuh.

Die Implementierungskosten für die Robotik können für Milchviehhalter eine erhebliche Investition darstellen, die sich aber durch die reduzierte Arbeitslast und die gesteigerte Milchproduktion auszahlt. Die Nebenstelle der University of Minnesota hat hier eine Kapitalrenditetabelle aufgestellt.

Bei Robotermelksystemen handelt es sich um bewährte Investitionen, die es Landwirten ermöglichen, anderen Tätigkeiten im Betrieb nachzugehen und sie so von der schmerzhaften Tradition wunder Knie und steifer Rücken bewahren.